Ryszard Pankiewicz
�ber die Anf�nge von Stipendium. Ein Beitrag zur Problematik der staatlichen Verg�tung in dem r�mischen Heer im 5. Jh. v.Chr.
Zu den strittigsten Problemen des archaischen Roms, um die es noch heutzutage heftige Kontroverse gibt, geh�rt u.a. die Frage der kritisch abgewogenen Beurteilung der Reformen des Servius Tullius sowie der Umst�nde und des Datums der Einf�hrung von stipendium.
Jede Besch�ftigung mit jenen Themen wird besonders stark dadurch erschwert, da� die antiken in Bruchst�cken erhaltenen Quellen ein nur ungef�hr treues und nicht ganz freies von sp�teren Erg�nzungen und h�ufig unbewu�ten F�lschungen Bild der damaligen Gesellschaft uns geben, was selbst�ndlicherweise einen Teil der Gelehrten zur �u�ersten Vorsicht wenn nicht sogar Skepsis gegen�ber der Angaben der Annalistik f�hrte. Doch trotz aller gebotenen Vorw�rfen sind sie nicht wertlos, zumal in den letzten Jahren die neuesten Forschungen in der Arch�ologie, Sprach- und nat�rlich Altertumswissenschaften die Kenntnisse in wichtigen Punkten vervollst�ndigen und unseres Vertrauen zu den antiken Quellen wiederherzustellen scheinen. Demzufolge werden die jahrelang strikt abgelehnten Reformen des Servius Tullius erneut eingehend erforscht und allm�hlich erstgenommen und als historisch betrachtet.
Was jedoch das stipendium anbelangt, regiert stetig in der Fachliteratur die alte �berzeugung, die altr�mische wirtschatliche Geschichte erst mit dem 3. Jh. v.Chr. anfangen wolle, und gem�� der in dem fr�hen Rom keine finanziellen Leistungen, wie z.B. verschiedenster Natur Verg�tungen, Staatsanleihen, Steuern, und Institutionen stattfinden k�nnen, so da� man - und nur bedingungsweise - alle Eink�nfte des Staates ausschlie�lich in der Kriegsbeute zu vermuten m�ge.
Es ist zwar nicht anzuzweifeln, da� ein Gro�teil des Reichtums n�mlich aus der Kriegsbeute stammte, steht jedoch meines Erachtens nichts in Wege, anzunehmen, statt zu unn�tigen Theorien zu greifen, da� das stipendium - wie berichtet Livius - im Jahre 406 v.Chr. w�hrend des Krieges gegen Veji eingef�hrt und zum ersten Mal entweder in formlosen Brocken Rohkupfer (aes rude) oder in Stangen- bzw. Plattenf�rmigen Rohkupferst�cken, die am sp�testens seit dem 5. Jh. v.Chr. als Wertmesser und zur Zahlung von Strafen und Opfern in Italien dienten, ausgezahlt wurde.